“5 Gebote für eine sozialdemokratische Handschrift”

Lesen sie eine satirische Pressemeldung anlässlich des ersten Geburtstages der SPÖ-Regierungsbeteiligung am 11. Jänner 2008, die fast ganz ernst gemeint ist und heute aus der Löwelstraße (oder von einem ähnlichen Ort) bei uns eingetrudelt ist.

SPÖ-Pressedienst / 11.01.2008 / 00:01 / OTS0012 3 II 4567 SPK1234 FR,
SPÖ präsentiert 5 Gebote für eine „Sozialdemokratischen Handschrift“
Utl.: Gusenbauer wehrt sich gegen Vorwürfe von Randgruppen, aus der „Sozialdemokratischen
Handschrift“ sei eine „Sozialdemokratische Klaue“ geworden

Wien (SK) – Aus Anlass des ersten Regierungsgeburtstages wehrt sich Bundeskanzler
Dr. Alfred Gusenbauer gegen haltlose Anschuldigungen marginalisierter Randgruppen
und erläutert stattdessen persönlich jene Thesen, die eines Tages in Goldlettern
die Präambel zur Autobiographie seiner republikanischen Hoheit schmücken werden.
Die 5 Gebote für eine Sozialdemokratische Handschrift:

1. Du sollst um jeden Preis in die Regierung gehen!
“Das selbstloseste aller Gebote. Denn auch wenn ‚Kompromisse’ noch so schmerzhaft
sind, sie Selbstverleugnung und die Aufgabe von Grundprinzipien erfordern, so wird
dadurch doch das allerschlimmste – die eigene Bedeutungslosigkeit – verhindert.
Wenn es um Politik für die Menschen geht, darf ein Prinzip nicht im Wege stehen.“

2. Du sollst um jeden Preis in der Regierung bleiben!
„Ich habe schließlich aus meinen Anfangsschwierigkeiten gelernt: Wer sich bereits
durch den Staub wälzt, der kann nicht mehr umfallen. Im Bereich der
Erbschaftssteuer habe ich deswegen gar nicht erst versucht, auf einer Reparatur zu
bestehen, sondern gleich vor der ÖVP den Boden geküßt. ’Was interessiert mich mein
Geschwätz von Gestern?’ hat schon mein deutsches Vorbild Konrad Adenauer
richtigerweise gefragt.“ Von wegen ‚Umfaller’!“

3. Du sollst den blanken Götzen des Zynismus anbeten
„Selbst einer meiner unbedeutenden Vorgänger wußte schon `Visionen sind ein Fall
für den Arzt.‘ Als Moderator müssen dir Ergebnisse schnuppe sein, Hauptsache es
gibt welche. Darum sage ich zu Nebenschauplätzen wie diesem nervtötenden
Schulprojekt, dessen Name mir eben entfallen ist: Statte deine Ministerin mit den
schlechtesmöglichen Startbedingungen aus und unterstütze sie bestmöglich nie
wieder.“

4. Du sollst der Partei die Krone aufsetzen
„Mit einem Ex-Krone-Redakteur als Kammerdiener fällt die Einhaltung dieses Gebots
besonders leicht. Und inhaltlich gibt es viele Überschneidungen: Keine Änderungen
im Fremdenrecht, mit Ausnahme eines Asylgerichtshofs, wie ihn sich auch FPÖ und äh,
Dingsbums wünschen würden. Dafür fordern wir gemeinsam mit Cato ein Bleiberecht für
Arigona!“

5. Du sollst Tempo vor Rechtsstaatlichkeit stellen
„Kleinkriege sind etwas für meinen arbeitsamen Holzkasperl im Klub. Ich hingegen
lerne von der ÖVP wenn es notwendig ist, etwa das Prinzip „Speed Kills!“ Eine
Ministerin braucht gar nicht zu lesen, welche Maßnahmen Hochwohlgeboren für ihren
Fachbereich ex ante auserkoren hat und eine Lächerlichkeit wie ein
parlamentarischer Ausschuss interessiert weder bei Sicherheitspolizeigesetz, noch
bei Eurofighter.“

„Angesichts unserer – den Kosmos erschütternden – einjährigen Erfolgsbilanz von
einer ‚Sozialdemokratischen Klaue’ zu sprechen, kann nur der getrübten Wahrnehmung
jugendlicher Komasäufer/innen entspringen,“ haucht der Kanzler zum Abschluss
belanglosen parteiinternen Kritiker/innen entgegen. „Diese gewaltbereiten
Demonstrant/innen mögen an meiner Herrlichkeit erkennen, wie sich Fleiß, Ausdauer,
Kreativität und Leidenschaft in Jugendtagen bezahlt machen.(Schluss)
Rückfragehinweis:
Pressedienst der SPÖ

http://www.spoe.at

Tel.: 01/53427-275

Oder:

Randgruppe
www.sektionacht.at

Das ist eine Satire
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