Kategorie: Veranstaltungen der Sektion 8

Jour-Fixe “Frauen.Freiheit.Leben. – wo stehen wir im aktuellen Freiheitskampf im Iran?”

Nach dem gewaltvollen Tod von Jina Mahsa Amini im September 2022 begannen im Iran Proteste von – vor allem – jungen Frauen, die mittlerweile breit von vielen in der Bevölkerung getragen werden. Gerade der Kampf gegen den Hijabzwang als Symbol der Unterdrückung von Frauen war hier maßgeblich. Mittlerweile sind Tausende in den Gefängnissen, zu viele wurden vom Regime umgebracht.

Knapp ein halbes Jahr nach Ausbruch der revolutionären Bewegung wollen wir uns gemeinsam mit Shoura Hashemi folgenden Fragen widmen:

  • Wie hat alles angefangen?
  • Wo stehen die Proteste im Allgemeinen jetzt?
  • Welche Chancen gibt es, insb. für die Frauen und was sind die wichtigsten Forderungen an das Ausland?

Der Jour-Fixe findet, wie alle unsere Veranstaltungen derzeit, im Hinterzimmer des Gasthaus Steindl in der Kinderspitalgasse 12 statt! 

Jour-Fixe “Buchpräsentation: Klassenkampf von oben”

Klassenkampf findet statt. Während der Klassenkampf von unten mit Streiks und lauten Protestformen ausgetragen wird, findet der Klassenkampf von oben leise im Verborgenen statt. Den Klassenkampf von oben führen die wirtschaftlich Mächtigen, die aufgrund ihrer Vermögen und Einflussbereiche dazu in der Lage sind, gesellschaftliche Entwicklungen zu ihren Gunsten zu ändern – gegen die Interessen und auf Kosten der Vielen.

Anhand der Themen Arbeitszeit, Arbeitslosigkeit, Armut, Bildung, Einkommen, Gesundheit, Klima, Wohnen, Pensionen und Reichtum zeigt das Buch „Klassenkampf von oben“ auf, an welchen Angriffspunkten sich die Verteilungskämpfe zwischen oben und unten entscheiden.

Michael Mazohl, gemeinsam mit Natascha Strobl einer der Autoren, wird uns das Buch präsentieren und im Anschluss mit uns die Inhalte und politische Schlussfolgerungen diskutieren.

Der Jour-Fixe findet, wie alle unsere Veranstaltungen derzeit, im Hinterzimmer des Gasthaus Steindl in der Kinderspitalgasse 12 statt! 

Jour-Fixe “Universitätsgesetz und Kettenvertragsregel”

Mit dem Universitätsgesetz (UG) 2002 wurde den Universitäten die Autonomie gegeben, wie Unternehmen zu agieren. Das Ergebnis zeigt vor allem die Nachteile kapitalistischer Produktionsweise, während die Strukturen die meisten Wissenschafter:innen in einem lebenslangen Prekariat halten. Zwanzig Jahre später, mit der UG-Novelle 2021, die die Probleme durch die Kettenverträge durch Abänderung des berüchtigten § 109 reformieren sollte, eskaliert die Situation. Hörsäle werden besetzt, der Mittelbau fängt an zu rebellieren, da selbst die Perspektive eines Langzeit-Prekariats verlorengeht.

Die Initiative „Unterbau TU Wien“ wurde im Herbst 2022 von Christiane Lechner und Stefan Ohrhallinger gegründet, um den Mittelbau zu mobilisieren. Der Mittelbau – das sind die 90% der Wissenschafter:innen mit befristeten Verträgen. Seit der Novelle 2021 des Universitätsgesetzes haben die „Befristeten“ ein Ablaufdatum, ab dem die Universität sie nicht mehr weiter anstellen darf. Sie wollen Entfristungen und bessere Arbeitsbedingungen erreichen, damit langfristige Forschung und Karriereperspektiven auch abseits von Laufbahnstellen möglich werden.

Unterbau TU Wien ist Teil des österreichweiten NUWiss (Netzwerk Unterbau Wissenschaft), das 2021 ähnlich dem deutschen Vorbild gegründet wurde. In ihrem Vortrag stellen Stefan Ohrhallinger (TU), Sabine Müller (Uni Wien) und Florian Part (BOKU) die Initiative vor, von der großen Demo anlässlich der Kollektivvertragsverhandlungen im November 2022, über die Erarbeitung der Forderungen, Aktivitäten und zukünftige Pläne.

Der Jour-Fixe findet, wie alle unsere Veranstaltungen derzeit, im Hinterzimmer des Gasthaus Steindl in der Kinderspitalgasse 12 statt! 

Jour-Fixe “Ideen für eine progressive Arbeitsmarktreform”

Durch das politische Spektrum hinweg besteht Einigkeit über den Reformbedarf an Österreichs Arbeitslosenversicherung. Geringe Nettoersatzraten, komplexe Interaktion mit Notstandshilfe und Mindestsicherung, sowie Anreize, saisonal Arbeitende in der Arbeitslosenversicherung zu parken, sind nur einige der Probleme. Es besteht jedoch wenig Konsens darüber, wie genau diese gelöst werden können, wie auch die kürzlich gescheiterten Reformbemühungen gut veranschaulichen.

Wie könnte also eine progressive Arbeitsmarktreform aussehen, die ein Arbeitslosenversicherungssystem für den Arbeitsmarkt des 21. Jahrhunderts schafft? Ziel ist es, ein Versicherungssystem zu schaffen, das Armut verhindert und gleichzeitig einen dynamischen Arbeitsmarkt ermöglicht. Reformansätze aus anderen Ländern bieten spannende Ansätze, um dies zu erreichen. In diesem Jour-Fixe erzählt uns Florentin Kerschbaumer über die Reformpotenziale am österreichischen Arbeitsmarkt.

Florentin Kerschbaumer ist international tätiger Ökonom mit den Schwerpunkten Arbeitsmarkt- und Sozialpolitik. Er beschäftigt sich insbesondere mit den Herausforderungen von Trends am Arbeitsmarkt (Stichwort Gig Work, prekäre Beschäftigungsverhältnisse) und dem Reformbedarf des Wohlfahrtsstaates.

Der Jour-Fixe findet, wie alle unsere Veranstaltungen derzeit, im Hinterzimmer des Gasthaus Steindl in der Kinderspitalgasse 12 statt! 

Jour-Fixe ” Volkswirtschaftliche Herausforderungen – gewerkschaftliche Antworten”

Die extreme Teuerung der letzten Monate stellt uns wirtschaftlich und persönlich vor große Herausforderungen. Wie können Lebensmittel leistbar bleiben? Wie soll man die Miete noch bezahlen können? Was muss passieren, damit die Wohnung und das Haus nicht kalt und finster bleiben? Was kann man tun, damit man an der Zapfsäule keinen (absoluten) Schock bekommt? Und wie können die Krisenkosten gerecht geschultert werden?

Wenn auch euch diese Fragen unter den Nägeln brennen, dann kommt zu unserem Jour-Fixe mit Miriam Baghdady. Wir diskutieren die Lösungsvorschläge der Gewerkschaft, was dies alles für die aktuellen Kollektivvertragsverhandlungen bedeutet und ob diese schuld sein können, wenn die Preise noch weiter steigen (Stichwort „Lohn-Preis-Spirale“).

Miriam Baghdady ist volkswirtschaftliche Referentin im ÖGB.

ACHTUNG: Der Jour-Fixe beginnt terminbedingt diesmal erst um 19:30(!)

Die Sektionskonferenz am 17.12. steht vor der Tür!

Wir fordern nicht nur parteiinterne Demokratie, wir leben sie auch!
Am Sa, 17.12. findet daher unsere jährliche Sektionskonferenz statt. Hier diskutieren wir (durchaus hitzig) unsere Positionen, beschließen mit welchen Anträgen wir den Kampf in den Institutionen der SPÖ aufnehmen wollen und wählen (kompetitiv!) unsere FunktionärInnen und VertreterInnen in den diversen Gremien. Anschließend wird gemeinsam gegessen, getrunken und gelacht.

Klingt gut? Finden wir auch! Wenn du bereits Mitglied bist, solltest du per Mail bereits eine Einladung mit allen Details zur Konferenz und Kandidaturmöglichkeiten erhalten haben. Wenn du noch kein Mitglied bist, kannst du diesen Missstand schnell beheben! ☺️ Wir freuen uns darauf, dich dabei zu haben!

Jour-Fixe “Progressive CO2-Steuer”

Seit 1. Oktober gilt die CO2-Steuer in Österreich. Schon vor der Einführung wurde sie heiß diskutiert, insbesondere in Hinblick auf ihre Verteilungswirkung. Aber ist die aktuelle Form mit einer pauschalen Rückvergütung wirklich der Weisheit letzter Schluss? Oder gibt es Möglichkeiten, sie sozial treffsicherer zu gestalten?

Diese Fragen diskutieren wir im Rahmen unseres Jour-Fixes mit Joel Tölgyes. Kann man CO2 progressiv besteuern, welche Rückverteilungsmaßnahmen gibt es und ist es möglich, die CO2-Steuer fair zwischen Mieter:innen und Vermieter:innen aufzuteilen?

Joel Tölgyes ist Ökonom mit Schwerpunkt auf klimapolitische Fragen beim Momentum Institut.

Jour-Fixe “Degrowth oder Barbarei – der Postwachstums-Wohlfahrtsstaat als Antwort auf die Multiple Krisen”

Die miteinander verknüpften Umweltkrisen sind die größte Bedrohung für die Bevölkerung auf der ganzen Welt und haben schwerwiegende Auswirkungen auf die Lebensgrundlagen der Menschen, ihr Wohlergehen und die Organisation der Gesellschaft. Eine rasche Dekarbonisierung der Gesellschaft ist notwendig, um die drohenden Umweltschäden zu begrenzen. Degrowth-Szenarien – das heißt die Begrenzung von umweltschädlicher (Über-)Produktion und (Über-)Konsum – bieten zukunftsoptimistische Wege für den Wandel und legen des Fokus auf die Bereitstellung von Wohlstand innerhalb der planetarischen Grenzen. Degrowth- oder Postgrowth-Ansätze bieten das Potential, eine rasche Abschwächung der Krisen zu erreichen und gleichzeitig die sozialen Missstände zu verbessern, werden aber enorme Auswirkungen auf die Organisation des Wohlstands und der Arbeit in der Gesellschaft haben. Im Jour-Fixe diskutieren Halliki Kreinin und Manuel Grebenjak mit uns über die Notwendigkeiten von Degrowth, sozial-ökologische Transformation und den Postwachstums-Wohlfahrtsstaat.

Manuel Grebenjak ist Campaigner beim Netzwerk Stay Grounded und seit Langem aktiv in der Klimagerechtigkeitsbewegung, zuletzt beim Bündnis LobauBleibt in Wien. Der Politische Ökologe beschäftigt sich intensiv mit Narrativen und Strategien für soziale Bewegungen und schreibt regelmäßig über Klimapolitik.

Halliki Kreinin ist Postdoktorandin und Projektkoordinatorin im EU-Projekt “EU 1,5° Lebensstile” an der Universität Münster. Sie promovierte am Institute for Ecological Economics der WU Wien zum Thema sozial-ökologische Transformation von Arbeit und Gesellschaft. Sie ist auch eines der Gründungsmitglieder*innen von Degrowth Vienna und engagiert sich in dem FEPS-YAN-Netzwerk.